Viel trinken ist wichtig. Aber genauso wichtig es ist, was wir trinken. Falls du dich jetzt also fragst: Können Getränke überhaupt besser oder schlechter hydrieren? Ja, das können sie!
Denn die Wasseraufnahme im Körper läuft nach einem bestimmten System ab. Dafür müssen wir kurz zurück in den Biologieunterricht:
Die Wasseraufnahme des Körpers
Wenn wir trinken kommt Flüssigkeit über den Magen in den Dünndarm. Das enthaltene Wasser wird von der Darmwand absorbiert und gelangt anschließend ins Blut. Die Zellmembran der Darmwand ist dabei nur halbdurchlässig. Sie lässt Wassermoleküle an ihr vorbei, gelöste Teilchen wie Elektrolyte und Zucker aber nicht. Entscheidend für die Wasseraufnahme ist der osmotische Druck, also die Höhe der Teilchenkonzentration in der Flüssigkeit im Verhältnis zu der im Blut.
Hier kommen die Begriffe isotonisch, hypotonisch und hypertonisch ins Spiel.
Isotonisch
(iso = gleich / tonos = Druck )
Isotone Lösungen haben denselben osmotischen Druck als unser Blut und damit dieselbe Teilchenkonzentration pro Liter. Ganz genau genommen sind das 280 mmol/kg. Sie versorgen den Körper weder schneller noch langsamer mit Wasser.
Isotone Getränke sind zum Beispiel verdünnte Fruchtsäfte und alkoholfreies Bier.
Hypertonisch
(hyper = mehr / tonos = Druck)
Hypertone Lösungen haben einen höheren osmotischen Druck als unser Blut, also mehr Teilchen pro Liter. Ihre Teilchenkonzentration liegt bei über 300 mmol/kg. Damit bewirken das Gegenteil von hypotonen Lösungen und werden langsamer aufgenommen.
Klassische Beispiele sind Softdrinks und Limonaden.
Hypotonisch
(hypo = weniger / tonos = Druck)
Hypotone Lösungen haben einen geringeren osmotischen Druck als unser Blut, heißt weniger Teilchen pro Liter. Dadurch strömt vermehrt Wasser durch die Zellmembranen in das Blut und der Körper wird schneller mit Flüssigkeit versorgt. Mit unter 260 mmol/kg dürfen Getränke als hypoton bezeichnet werden.
Hypotone Getränke sind Mineralwasser, Kräutertees, Molkeprodukte und leicht hypotone Sportdrinks wie der Hydration Helper®.
Der ideale Ausgleich für deinen Flüssigkeitshaushalt
Mineralwasser ist also auch hypoton. Heißt das nicht, dass pures Wasser trinken reicht? Nicht immer und besonders dann nicht, wenn es schnell gehen soll.
Bei körperlicher Aktivität, Sport, anstrengender Arbeit oder extremen klimatischen Bedingungen wie Hitze verliert der Körper bis zu mehrere Liter Wasser. Mit dem Schweiß gehen aber nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Elektrolyte, Mineralstoffe und Spurenelemente verloren. Diese braucht der Körper für die optimale Ausführung der Vitalfunktionen.
Durch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von leicht hypotonen Getränken wird der Körper schneller hydriert und das Gleichgewicht zwischen Salzen und Flüssigkeit wiederhergestellt.
Bleibt noch die Frage, warum nur leicht hypoton? Wäre extrem hypoton nicht noch viel besser?
Nein, genau im Gegenteil. Bei zu starker Hypotonie kann der Zucker- und Salzgehalt zu gering sein, um das Wasser schnell durch die Zellmembran der Darmwand zu ziehen. Für eine wirklich schnelle Wasseraufnahme aus dem Dünndarm in Richtung Blutkreislauf, ist eine gewisse Konzentration von Zucker und Salz unerlässlich.
Gut dosierte leicht hypotone Getränke füllen also schnell den Flüssigkeitshaushalt auf und versorgen den Körper mit wichtigen Elektrolyten und Energie in Form von ein wenig Zucker.
Also wie fast überall:
Die richtige Mischung macht’s.